Buchbesprechung/Rezension:

Katrine Engberg: Glutspur - Die Wurzeln des Schmerzes
Liv-Jensen-Reihe (1)

Glutspur
verfasst am 28.09.2023 | 1 Kommentar

Autorin/Autor: Engberg, Katrine
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Es ist ein alter, ungelöster Fall aus ihrer Zeit bei der Polizei: Ihr väterlicher Freund und Mentor Petter Bohm bittet Liv Jensen um einen Gefallen. Bohm konnte den Mord an einem Journalisten nicht aufklären und nun soll die Akte im Archiv landen. Jemand soll, muss weiter ermitteln, denn Petter kann nicht gut damit umgehen, dass er den Mörder nicht finden konnte.

Liv ist gerade erst nach Kopenhagen umgezogen, den Grund dafür, warum sie den Job bei der Polizei aufgegeben hatte, wird man noch erfahren. Jetzt versucht sie sich als Privatdetektivin und findet eine Wohnung im Hause eines alten Freundes ihres verstorbenen Großvaters. Eine kleine Wohnung im Keller, aber ausreichend für den Neustart in einer neuen Stadt.

Livs Ermittlung ist nicht der einzige Fall, über den man liest. Der Sohn ihres Vermieters, Bruder von Hannah Leon, hatte sich während eines Hafturlaubes umgebracht; im Gefängnis war saß er wegen eines Mordes, zu dem er sich niemals schuldig bekannt hatte. Hannah Leon, von Beruf Psychologin, muss den Selbstmord Daniels noch immer verarbeiten und ist deshalb von ihrem Job freigestellt. Zeit genug für Hannah nachzuforschen, wie es überhaupt zu dem Selbstmord kommen konnte, Daniel war doch im Gefängnis unter psychiatrischer Beobachtung, man wusste um seine angeschlagene Psyche.

Weil das alles noch nicht genug ist, nimmt ein weiterer Fall seinen Anfang genau zu dem Zeitpunkt, als Liv in ihre neue Wohnung einzieht: Die frühere Freundin des Besitzers einer Autowerkstätte wurde ermordet und diese Autowerkstätte liegt genau vor Livs Wohnung.

Mehrere Erzählebenen, die lange Zeit ohne Verbindung zueinander nebeneinander verlaufen, wenn man davon absieht, dass sich alles rund um das Haus zuträgt, in dem Liv Jensen wohnt. Wie sich, man ahnt es ja, langsam aber sicher ein zuerst nicht sichtbares Netz zwischen den Ereignissen zeigt, das sorgt für eine prickelnde, stets präsente Spannung. Drei Morde, ein Selbstmord: Alles entwickelt sich wie selbstverständlich und ohne irgendwelcher Kunstkniffe, die Story bleibt von Anfang bis Ende glaubwürdig.

Das lässt kaum Zeit dafür, das Buch beiseite zu legen, vielleicht einmal zwischendurch einen Kaffee holen geht sich gerade aus, aber dann warten schon die nächsten Seiten mit vielleicht neuen Wendungen.

Eines schafft Katrine Engberg wirklich großartig: dass man, obwohl es doch Erzählstränge mit auch unterschiedlichen Personen sind, dennoch spielend leicht den Überblick behält (nur diese dänischen Namen sind manchmal schwer zu merken … ). Dazu tragen natürlich auch die sehr real wirkenden Charaktere bei, unter denen Liv Jensen und Hannah Leon die Hauptakteurinnen sind; aber auch alle anderen Personen der Handlung überzeugen in ihrer Darstellung und ihren Handlungen.

Es ist Spannung von der ersten Seite an. Damit schließt dieser erste Fall für Liv Jensen in dieser Beziehung nicht nur einfach an die fünf Krimis der leider schon beendeten Reihe mit Kørner & Werner an, sondern spielt mit “Glutspur” in einer noch höheren Thriller/Krimi-Liga.

Toll!




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