Buchbesprechung/Rezension:

Alexandre Dumas: Ein Liebesabenteuer

verfasst am 25.11.2014 | einen Kommentar hinterlassen

AutorIn & Genre: Dumas, Alexandre, Romane
Buchbesprechung verfasst von:
LiteraturBlog Bewertung:

Dumas, ein Genussmensch durch und durch. Voll Lust und Leben, der Weiblichkeit sehr zugetan, ein leidenschaftlicher Schriftsteller, ein körperlicher Hüne, schildert in diesem Buch zwei Episoden aus seinem Leben.

Sowie seine „Drei Musketiere“ oder „Der Graf von Monte Christo“, die über Generationen immer wieder verfilmt wurden, überdauert sicher auch „Ein Liebesabenteuer“ . Die Erstausgabe ist 1860 erschienen, und die vorliegende Ausgabe (erste deutsche Übersetzung) wird sicher/hoffentlich noch vielen Leserinnen und Lesern großes Vergnügen bereiten. Für mich war es ein absolutes Lesevergnügen.

Dumas schildert Episoden aus seinem Leben, natürlich immer mit schönen Frauen als Mittelpunkt.

Eines Tages bekommt er in seiner Pariser Wohnung Besuch von einer bezaubernden Frau, einer ungarischen Schauspielerin. Sie stellt sich ihm als Lilla Bulyowsky vor und bittet Dumas sie in die Welt der französischen Kultur einzuführen, aber nur das – „ich habe einen Gatten den ich liebe, und ein Kind das ich vergöttere“ – damit bekräftigt sie ihr Ansinnen.

Hübsche junge Frauen sind für Dumas immer eine Herausforderung, doch diesmal dürfte wohl die entwaffnende, kindliche Bewunderung von Lilla ihn davon abhalten, dieses zarte Geschöpf zu erobern. Er kokettiert wohl mit ihr, in der Beziehung knistert es wohl auch, aber nicht mehr. Es bleibt eine platonische Beziehung.

Um ihre Schauspielkunst zu vervollkommnen, ihre mit einem leicht ungarischen Akzent versetzte Aussprache zu einem Bühnendeutsch zu verbessern, möchte Lilla zu der großen deutschen Schauspielerin Sophie Schröder, um bei ihr Schauspiel- und Sprachunterricht zu nehmen. Es beginnt eine Reise, mit mehreren Zwischenstationen, nach Mannheim dem Wohnort von Sophie Schröder. Dumas begleitet spontan die junge Frau.

Auf der Rheinfahrt lernen Lilla und Dumas eine junge, hübsche Touristin aus Wien kennen, bis zur Verabschiedung bleibt diese Dame namenlos, und die Drei verbringen den Rest der Fahrt zusammen. Dumas versteht es wieder einmal, eine knisternde Atmosphäre herzustellen, indem er den beiden Damen eine Geschichte erzählt, die er einem Freund zuschreibt, die dieser erlebt hat. Tatsächlich ist der männliche Part aber Dumas selbst, das Ziel seiner Begierde ist die Sängerin Caroline Unger, die er in seiner Geschichte Maria nennt.

Auf einer Reise nach Italien trifft Dumas Caroline Unger und den Komponisten Henri de Ruolz-Montchal – ein Freund Dumas. Die Sängerin und der Komponist wollen heiraten. Dumas betrog seinen Freund, er begann ein Verhältnis mit Caroline, die ihr Heiratsversprechen brach. Sie wollte Dumas für sich gewinnen.

Dumas, einer nachhaltigen Beziehung nicht fähig, verließ Caroline, die er nie wieder sah. Ebenso wie Lilla. Beide Damen wurden sehr erfolgreich.

Wie Dumas schrieb, so lebte er auch – üppig, ein Verführer, verschwenderisch , ein Millionär der unter Schulden ächzte, ein notorisch untreuer Liebhaber.

Dumas, einer, der noch zukünftige Generationen mit seinen Werken unterhalten wird.




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